Kühlung?

Meiner privaten Auffassung nach ist die Dimensionierung eines Wohnhauses mit Notwendigkeit einer sommerlichen aktiven Kühlung (mit Klimagerät) ein Planungsfehler.

Gerade mit den in unserem Land meist üblichen Massivbaustoffen kann man die Gebäudekonzepte der Wohnungen wie bisher ohne Kühlung dimensionieren. Eine Überhitzung im Sommer entsteht normalerweise durch fehlende oder ungenutzte Außenverschattungen und Nachtlüftungsmöglichkeiten.

Hierbei sei auch gleich der Hinweis, daß diese Nachtlüftung im Sommer eigentlich nur mit geöffneten (also in der Regel gekippten) Fenstern gut funktioniert. Die für die Lüftung im Winter notwendige Lüftungsanlage hat meist eine für den Winter dimensionierte lufthygienisch notwendige Lüftungsmenge als Bemessungsgröße. Diese Bemessung ist, auch wenn man die Veröffentlichungen zu Sommerverhalten von Baustoffen vergleicht, meistens zu gering für ein nächtliches Herunterkühlen. Außerdem benötigt sie hierfür Strom als Energieträger, den man sich bei Fensterlüftung vollständig sparen kann.

Als Gedankenansatz für den Wohnbau möchte ich auch folgenden Zusammenhang unserer modernen Welt in Mitteleuropa geben:
Wir diskutieren darüber, ab wann die Komfortgrenze erreicht ist, also ab 25°C oder 26°C. Dann setzten sich viele von uns in den Sommerferien in ein Auto oder Flugzeug und begeben sich nach Süden, um im Warmen Urlaub zu machen…

Aktive Kühlung ist also im Gewerbebau mit den höheren Wärmeeinträgen durch die Arbeitnehmer selbst und deren Arbeitsmittel, z.B. PCs und sonstige Arbeitsgeräte oder Maschinen ein echtes Thema. Im Wohnbau in Deutschland sollten wir auf diese Primärenergieverschwendung auch weiterhin verzichten und geeignete passive Gegenmaßnahmen vorsehen.