Für die Fenster in Passivhäusern sind hochdämmende Fensterscheiben sowie verbesserte Fensterrahmen erforderlich, die im eingebauten Zustand möglichst einen uw-Wert von 0,85 W/(m2*K) oder kleiner erreichen. Dieser Punkt hat wirtschaftliche aber auch Komfortgründe. Ab diesem Wert spürt der Mensch vor dem Fenster keine Kälteströmung mehr.
Glas:
Moderne, mit preiswertem Argongas befüllte Dreifachscheiben erreichen problemlos ein uG von 0,60 W/(m2*K). Durch die steigenden Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) ist dieser Punkt für die Baukosten inzwischen kein nennenswerter Mehrpreis mehr. Sollen höhere Anforderungen gewünscht sein, ist der nächste Sprung zu Dreifachscheiben mit Kryptonfüllung. Diese derzeit deutlich höherpreisigen Scheiben erreichen ein uG um 0,5 W/(m2*K).
Seit kurzem gibt es durch Entwicklung hellerer Gläser nun auch 3-Scheibenverglasungen mit Lichtdurchlässigkeitswerten von g=60%.
Glas-Abstandshalter:
Moderne Glasabstandshalter sind aus Kunststoff oder Edelstahl und werden häufig „warme Kante“ (auch englisch „warm edge“) genannt. Sie lösen die klassischen Alu-Glasabstandshalter ab, die deutlich mehr Energie am Randverbund verlieren.
Fensterrahmen:
Alle am Bau üblichen Rahmenmaterialien finden sich inzwischen auch in passivhaustauglicher Konstruktion am Markt. Es ist somit eine freie Entscheidung von Architekt und Bauherr, ob Holz (oder Holz-Alu), Kunststoff oder Aluminium als Rahmenmaterial zum Einsatz kommt. Die Qualität des Rahmes sollte bei uF= 0,70-0,80 W/(m2*K) liegen. Bei Werten uF bis 1,0 W/(m2*K) und normalen bis kleinen Fenstern sind hierbei Glasscheiben mit uG von 0,60-0,50 W/(m2*K) einzusetzen. Ferner besonders wichtig ist die wärmebrückenfreie Überdämmung der Rahmen mit der Wand sowie ein ausreichend tiefer Glaseinstand im Rahmen.